Geliebte Routine – so könnte man das erste Konzert des Jahres beschreiben, denn in seit Jahren gewohnter Weise fand das Neujahrskonzert wieder im vertrauten Ambiente des Theater des Kurhauses Bad Bramstedt statt.
Nach Anspielprobe und Fotosession, eröffnete die Band mit der „Sparkling Ouverture“, eine Original Komposition für Brassband, die die Zuschauer gleich zu Beginn mit der enormen Klangfülle und Dynamik begeisterte. Der „Song of Hope“ erinnert an das Schicksal des an Leukämie leidenden Ausnahmetrompeters Ryan Anthony, der trotz seiner Erkrankung weiter Konzerte gibt und so anderen in ähnlicher Lebenssituation befindlichen Kollegen Mut macht, sein Schicksal nicht kampflos zu akzeptieren, heute Abend als Solisten vorgetragen von Stefan Eisentraut, Claus Popp und Sergio Condessa.
Es folgte unter dem Motto: „And the Oscar goes to…“ ein Ausflug in die Filmmusik mit den Main Themes aus „Born Free“, „Schindlers Liste“ und aus „Butch Cassidy andthe Sundance Kid“, nämlich ganz im Sinne der augenblicklichen Wettersituation in Norddeutschland mit „Raindrops keep falling on my Head“. Die Original Komposition „Fire in the blood“, die wieder alles an Dynamik, Rhythmus und Solopartien in sich trug, was eine Brassband braucht, um einen nachhaltigen Eindruck beim Publikum zu hinterlassen, beendete anschließend den ersten Teil.
Nach der Pause ging es für das Publikum in zunächst gewohnter Weise mit den Neujahrskonzert-Klassikern Radetzky Marsch und der Tritsch-Tratsch Polka weiter.
Unter dem Motto „Alle sind blau, nur die Donau nicht“ bot der Blue Danube Rag einige musikalische Überraschungen zwischen Walzer, Ragtime, Gesang und anderen merkwürdigen Geräuschen.
Einen Ausflug in die amerikanischen Filmstudios zeigte die Originalkomposition „Hollywood“, und dann gelangten wir zu den „Perlen deutscher Fernsehunterhaltung“, einem musikalischen Medley deutscher TV Serien, bei dem natürlich auch die Tagesschau Fanfare (hier hervorzuheben Felix in einem herzerwärmenden Jackett à la Wilhelm Wieben oder Karl Heinz Köpcke) und die Titelmusik des Sportstudios nicht fehlen durfte.
Die „Nordic Polska“ sorgte für einen stimmungsvollen Abschluss, und auch diesmal applaudierte das begeisterte Publikum so lange, dass als Zugabe noch ein Abstecher in die trickreiche Rhythmik von Pat Metheny („Minuano“) gefordert war.
Nach dann nochmaliger Präsentation des Radetzky Marsches war vor und auf der Bühne klar: das war ein toller Konzertabend.